Informationen zum Restless Legs Syndrom
Informationen zum Restless Legs Syndrom

Das Restless Legs-Syndrom kann durch Bandscheibenvorfall verursacht werden.

Das Krankheitsbild der "rastlosen Beine" hat viele Gesichter, sowohl im Hinblick auf die Ursachen, als auch bezüglich der individuellen Ausprägung von Beschwerden.
Den folgenden Bericht schreibe ich als Patientin und berichte von meiner Suche nach der Ursache für mein ganz persönliches "idiopathisches" RLS, das aber vermutlich auch für viele andere Patienten ursächlich ist.

Berichtet wird hier über eine mögliche RLS – Entstehung infolge einer intraspinalen Nervenwurzel-schädigung (im rückenmarksnahen Bereich gelegen), die primär z. B. durch Bandscheibenschäden verursacht wurde und sekundär in anderer Form als RLS auftreten kann.
Diese Möglichkeit war in der Literatur bereits vor einiger Zeit diskutiert, dann aber verworfen worden, möglicherweise deshalb, weil bildgebende Verfahren keinen entsprechenden Zusammenhang zeigten?

Literatur dazu:

  • In dem Fachbuch von Trenkwalder (1998), in dem ausführlich das RLS – Syndrom beschrieben wird, wurden bereits Radikulopathien (Nervenwurzel-Schädigungen) als "zugrunde liegende andere Erkrankung" genannt, auf die dann sekundär ein RLS folgen kann.
  • Auch bei Tergau/Zerbst, (2001) ist zu lesen: "Bandscheibenvorfälle, Wirbelkanalverengungen und Polyneuropathien verursachen RLS-ähnliche Symptome, können aber auch selbst ein sekundäres RLS hervorrufen. Oft stehen sogar die RLS-Beschwerden im Vordergrund."
  • 2008 wurde eine Studie von K. G. Rottach u. a. veröffentlicht, bei der die Häufigkeit des RLS bei Bandscheibenvorfällen an einer großen Patientenzahl untersucht worden war. Die Autoren kamen zu dem Schluss: Lumbale (im Bereich der Lendenwirbel auftretende) Bandscheibenvorfälle gehen mit einem deutlich erhöhten RLS – Risiko einher. Besonders hoch ist dieses Risiko (mit fast 50%) für Patienten mit einer "chronischen Wurzelläsion" (Nervenwurzel - Schädigung).
  • Dr. med. Graulich, Begründer der SMT (Sanfte manuelle Therapie) behandelt Wirbelsäulenprobleme in Verbindung mit der Funktionskreislehre der Chinesischen Medizin. Er sagt: "Die Ursachen von Restless Legs und von den meisten Polyneuropathien sind Ischiaseinklemmungen und –reizungen sowie Meridian- Schädigungen". Er verspricht Besserung der Symptome durch eine langfristige Behandlung der primär auslösenden, knöchernen Wirbelsäulen – Fehlstellungen.


Dass Nervenkompressionen, so wie sie unten erwähnt werden, die Symptome eines RLS zeigen, die nach erfolgter Dekompression verschwinden, konnte Raghunath (2o11) zeigen.

Auffallend viele Patienten mit akuten oder früheren Bandscheiben – Problemen, oder mit anderen Veränderungen im Bereich der Lendenwirbelsäule, findet man auch heute in allen Selbsthilfegruppen.
Die Hypothese eines RLS als einer Wurzelschädigung, die hier als eine offenbar schwierig zu diagnostizierende Einengung einer Nervenwurzel (Nervenkompression) im spinalen Bereich beschrieben wird, wurde bisher nicht weiter wissenschaftlich verfolgt.

Hat das seine Ursache darin, dass Röntgenbilder, MRT oder CT bisher keine deutliche Schädigung zeigten, die mit den starken Beschwerden der Patienten in Einklang zu bringen war? Oder liegt es an den zahlreichen Verwechslungen der beiden Schmerzbilder: Muskelschmerz (nozizeptiv) und Nervenschmerz (neuropathisch), die sich tatsächlich oft überschneiden, vom Patienten nicht getrennt und folglich vom Arzt nicht erkannt werden?

In neuerer Literatur wird zwar immer wieder darauf hingewiesen, dass die beiden Krankheitsbilder: Radikulopathie, z. B. Ischialgien mit "Muskelschmerzen", und Restless Legs, mit "Nervenschmerzen" einhergehend, nicht miteinander verwechselt werden dürfen, ja streng voneinander abzugrenzen seien, da sonst die ganz andere bei RLS notwendige Behandlung unterbleiben könnte (z. B. DGN, 2012 / RLS- Syndrom).
Mit dieser Andersartigkeit könnte aber auch die gemeinsame Ursache übersehen werden.

In ihrem örtlichen Erscheinungsbild sind die beiden Bein-Erkrankungen zwar ähnlich, können auch in direktem Zusammenhang stehen, sind aber in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich: Die hier erwähnte Radikulopathie (z.B. Ischialgie) äußert sich in oft heftigen Rücken- und Beinschmerzen allgemein bekannter Art (nozizeptiver Schmerz). Ursache dafür kann ein zur Peripherie hin verlaufender Nerv sein, der z. B. durch einen Bandscheibenvorfall an seiner Wurzel bedrängt wird (vorübergehende "Wurzelläsion").
Auch Reflexausfälle können vorkommen. Schmerzlindernd wirken hier Analgetika und Antiphlogistika, die bekannten, üblichen Schmerzmittel.

Bei RLS dagegen liegen ganz anders empfundene neuropathische Schmerzen vor und gestörte Reflexe, bei denen es sich aber nicht um Reflexausfälle handelt, sondern um tatsächlich auftretende, reflektorische Komponenten einer motorischen Reaktion. Hier ist die "Bewegung außer Kontrolle" geraten, was als PLM, periodische Beinbewegung (periodic limb movements) bezeichnet wird.
Die dabei auftretenden "Nervenschmerzen" lassen sich im Unterschied zu den vorher erwähnten Muskelschmerzen
nicht mit den üblichen Schmerzmitteln, sondern beispielsweise mit dopaminergen Medikamenten und Opioiden behandeln.

Diese beiden, sehr verschieden empfundenen Krankheitsbilder könnten aber tatsächlich in sehr engem Zusammenhang stehen, da es sich in beiden Fällen um eine sogenannte, wenn auch unterschiedliche, "Nervenwurzel-Schädigung" handeln könnte, die vermutlich aufeinander folgend, am jeweils gleichen Nerven auftritt.
Denkbar wäre, eine primär entstehende und vorübergehende "Radikulopathie", die an einem Spinalnerven, vielleicht durch einen Bandscheibenvorfall (Prolaps oder Protrusion), deutlich wird, auf deren Grundlage sich dann aber ein RLS entwickelt, etwa durch massive Kompression einer Nervenwurzel im jetzt spinalen, rückenmarksnahen Bereich.

Diese Hypothese einer Nervenkompression im Wirbelsäulenbereich als mögliche RLS - Ursache hatte ich bereits in der Zeitschrift (RLS aktuell) erläutert und durch eine Beschreibung meines eigenen Krankheitsbildes zu begründen versucht.

Hier nochmals das Entstehen und die Symptome meines RLS:
Sie begannen im Anschluss an frühere heftige Schmerzen die üblicherweise als "Ischias" und "Hexenschuss" bezeichnet werden und von einem Orthopäden als "lumbale Radikulopathie" diagnostiziert wurden.
Diese Beschwerden gingen, nach wiederholten Schmerzphasen, nahezu vollständig zurück.
Jetzt wurden aber die "unruhigen Beine" deutlich, die sich anfangs durch ein in Phasen auftretendes, nervöses Kribbeln, Jucken und durch ähnliche Beschwerden (Parästhesien) im Bereich der Füße bemerkbar machten und Anlass gaben, die "nervösen" Füße aktiv zu bewegen.

Im Verlauf von Jahren verstärkte sich die Häufigkeit solcher Symptome und ein lästiger werdendes, in seiner Schmerzvariante kaum zu beschreibendes, nervöses "Ziehen" entlang der Beine kam hinzu, das ich hier als "neuropathisch" einordne. Es schien zunächst seine Ursache in der Kniegegend zu haben und zeigte bereits
ein Auftreten der Symptome besonders nachts und in liegender Stellung.
Jetzt diagnostizierte ein Neurologe das Restless Legs-Syndrom und verordnete dopaminerge Medikamente
wegen der stark mit Schlafstörung verbundenen Beschwerden.

Erst bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung machte sich zusätzlich das kurze, rhythmische, wie krampfartig empfundene "Zucken" im Oberschenkel bemerkbar, das als PLM (periodische Beinbewegungen) bezeichnet wird. Diese Form der Bewegung ist nun nicht mehr aktiv zu steuern und könnte als ein motorischer Reflex bezeichnet werden, der heute bei mir mit einer dazwischen liegenden Pause (Refraktärzeit) von etwa 10 bis 15 Sekunden auftritt. Während dieser Zeit ist eine allgemeine Nervosität spürbar, die in den Oberkörper aufzusteigen scheint.

Diese reflektorischen Muskelkontraktionen beginnen bei mir, deutlich tastbar, seitlich im Oberschenkel, nehmen ihren Weg entlang des Beines bis hin zum Vorderfuß, wo die Großzehe unwillkürlich angehoben wird.
Diese spezielle Ausdrucksform lässt bereits auf einen Ursprung dieser Störung in der Lendenwirbelsäule (LW4/5 – LW5/S1) und auf den betroffenen Nerven L5 schließen.

Jetzt sind die früher aufgetretenen Parästhesien (Kribbeln, Jucken ect.) weitgehend verschwunden und die PLM samt ihrer nervösen Unruhe beherrschen heute das Krankheitsbild. Ohne Medikamente halten sie stundenlang an
und würden einen ruhigen Nachtschlaf unmöglich machen.
Bezüglich der RLS – Symptome entsteht der Eindruck, als seien die Beschwerden aufeinander folgende Formen eines einzigen Vorganges, der sich über Jahre hinzieht, um dann mit deutlichem Reflexgeschehen seinen vollen Ausdruck zu finden.

Bei RLS ist ein Zusammenhang der PLM–Beinbewegungen mit der Stellung der Wirbelsäule gegeben, da diese reflektorische RLS-Komponente eine deutliche Abhängigkeit von der jeweiligen Körperlage zeigt:
Bei aufrechter Haltung bin ich beschwerdefrei. Bei Seitenlage ist oft die Gegenseite betroffen und Lageumkehr veranlasst oft das jeweils andere Bein zur Bewegung, während Rückenlage beide Beine im Wechsel zucken lässt.
Dieser Befund scheint mir auf eine in der Mitte der Wirbelsäule (median) gelegene Störung hinzuweisen, so wie auch die früheren Ischiasschmerzen sich an beiden Beinen gezeigt hatten.

Solche Abhängigkeiten von der Körperlage machen deutlich dass es sich um ein aktives Geschehen handelt und nicht (wie bei neuropathischen Schmerzen möglich) um eine Form von "Phantomschmerzen", die auch dann noch auftreten, wenn die Ursache längst behoben ist.

Aus der Literatur ist bekannt, dass "Nervenkompressionen" nicht nur Radikulopathien, sondern auch grundsätzlich die von mir als RLS beschriebenen Symptome auslösen können, was Anlass für eine nähere Untersuchung gab.

Bereits in der Vorgeschichte, während der Ischias – Beschwerden, hatte ein Orthopäde eine CT–Diagnose der Lendenwirbelsäule erstellen lassen.
Hier die wichtigsten Details aus dem Jahr 2005:

"…eine mediane (in der Mitte gelegene) Bandscheiben – Protrusion (Vorwölbung) besteht im Segment
LW 4/5 und ein linksseitiger Prolaps (Vorfall) in LW5/ S1 mit Kontakt zum Duralsack (die den Nerven
umhüllende Haut) und zur linksseitigen S1 – Wurzel …"


Während dieser früheren Zeit war die "lumbale Radikulopathie" vorherrschend, mit den erwähnten üblichen
Ischiasschmerzen, die sich in der Muskulatur äußerten.
Diese Beschwerden verschwanden, das nervös betonte RLS entwickelte sich mit den erwähnten Hinweisen auf seine mögliche Ursache in der Wirbelsäule.

So wurde eine erneue CT (2010) erstellt, mit der Frage danach, ob sich im Lendenbereich Strukturen finden lassen, die auf ein RLS hindeuten könnten.
Das Ergebnis zeigte die vorherige Situation:
Die vorgefallenen Bandscheiben und deren Kontakt mit dem Duralsack wurden als vorhanden gesehen, gaben aber so keinen Anlass, ein Krankheitsgeschehen zu vermuten. Auch die Austrittsöffnungen ("Foramina", durch welche die Nerven den Rückenmarksbereich verlassen, um in die Beine zu gelangen / mögliche Engstellen) wurden betrachtet und als "genügend weit" bezeichnet. Anzeichen für Strukturen, die RLS auslösen könnten, wurden von dem Radiologen nicht gesehen.

Dieses Ergebnis stimmt allgemein überein mit Untersuchungen anderer Autoren:

"Die Pathophysiologie (Krankheitsgeschehen) des RLS ist bisher noch unbekannt. Inwieweit PLM eine
pathogenetische (krankmachende) Bedeutung beim RLS haben, … ist bislang noch ungeklärt. Der neurologische Befund ist beim idiopathischen RLS in der Regel unauffällig."

Somit wurden bisher keine bedeutenden Anzeichen für eine Erkrankung gefunden, lediglich neurophysiologische Befunde werden erwähnt, die für eine "Übererregbarkeit nervöser Bahnen im zentralen Nervensystem" sprechen, „unter einer Beteiligung des schmerzempfindlichen Systems und der peripheren Nerven der Beine.“
(DGN, 2012 / RLS-Syndrom).

Es ist tatsächlich so, dass Fachärzte zur Diagnose des "idiopathischen" RLS, da ja ein Befund fehlt, auf die Aussagen und subjektiven Empfindungen der Patienten angewiesen sind.

Auch bei mir waren also keine bedeutenden Anzeichen für eine neurologische Krankheit gefunden worden, auch keine Nervenkompression, die Ursache für gestörte Reflexe sein könnte. Das Beschwerdebild wies aber immer deutlicher darauf hin.
So wurde 2013 eine erneute CT – Untersuchung durchgeführt, mit der Frage nach einer möglichen Nervenkompression, die von der Körperhaltung abhängig sein könnte.

Hier der Befund des Radiologen, der nun die Körperhaltung mit einbezieht:

"…Im Bereich LW3/4 ist ein Bandscheibenvorfall zu sehen, der intraspinal die zugehörige L4 - Nervenwurzel bedrängt und ein Foramen einengt. Abhängig von der Lage und Bewegung des Patienten kann es zu einer Kompression kommen. Auch bei LW4/5 ein rückwärtiger Bandscheibenvorfall, dazu eine grenzwertige Spinalkanalstenose. Auch hier wird die zugehörige Nervenwurzel L5 so stark bedrängt, dass es bewegungsbedingt zur Kompression kommen kann."
 


Wichtig ist hier die Feststellung einer lage- und bewegungsabhängigen Möglichkeit der Einengung von Nervenwurzeln, also auch einer "Wurzelläsion", jetzt aber intraspinal, also in Rückenmarksnähe.
Dabei werden in diesem Bereich eben jene Nervenwurzeln bedrängt und eingeengt, die im weiteren Verlauf als periphere Nerven gerade diejenigen Muskeln innervieren, die während meiner unwillkürlichen PLM - Beinbewegungen kontrahiert werden!

Somit stimmt (z. B. für den Ischiasnerven L5) der neurologische Befund mit den tatsächlichen, reflektorischen RLS – Beinbewegungen überein.

Das kann als Beleg dafür gelten, dass eine spinale Nervenkompression/Wurzelläsion, in dem erwähnten Bereich, mein persönliches RLS mit den beschriebenen Symptomen auslöst.
Damit wurde beispielhaft gezeigt, dass die eingangs erwähnten, früheren Vermutungen anderer Autoren zutreffend waren, dass die Idee einer Nervenkompression innerhalb der Wirbelsäule für RLS - Patienten nicht verworfen, sondern wieder erneut zum Gegenstand der Forschung werden sollte!

An meinem Beispiel wird deutlich, dass eine zuvor vorhandene lumbale Radikulopathie (Bandscheibenprolaps usw.) in ein chronisches Schmerzsyndrom, ein RLS, übergehen kann.
Je nach Ort und Lage der Nervenbedrängung/Nervenwurzel - Läsion in der Wirbelsäule ist zu erwarten, dass bei anderen Patienten auch die RLS – Beschwerden, besonders der Verlauf der Reflexe, an anderer Stelle des Beines und der Füße auftreten. So ließen sich die vielen unterschiedlichen Beschwerdebilder erklären.

Warum haben aber Radiologen bisher keine neurologisch bedeutsamen Strukturen gefunden, die auslösend für die beschriebene RLS-Form sein könnten, sodass diese weiterhin als "idiopathisch", als von der Ursache her unbekannt, gilt?"

Vermutlich wurde bisher nicht die Möglichkeit einer Strukturänderung bei Änderung der Körperlage des Patienten mit einbezogen.
Solche Strukturen verändern sich nur langsam. Weiches, bindegewebiges Material zum Beispiel wird bei Lageänderung erst nach einiger Zeit z. B. ein Foramen so weit verstopft haben, dass ein Nerv massiv in Bedrängung gerät und krankhaft reagiert. Viele Patienten können sich (wie es auch bei mir der Fall ist) eine halbe Stunde oder länger liegend ausruhen, bevor sich die nervösen Anzeichen von RLS bemerkbar machen.
Während dieser Zeitspanne wird auch das Messgerät eines Radiologen kein deutliches Bild liefern.

Steht der Patient wieder aufrecht, gehen seine Beschwerden, zusammen mit der Einengung, schnell zurück. Solche Zeitabläufe sollten bei einer bildgebenden Untersuchung mit einbezogen werden, um zutreffende Ergebnisse zu erzielen!
Die "Krankheit" RLS besteht also eigentlich nur während einer akuten Drucksituation, kann dann allerdings heftigste Beschwerden machen, die betroffenen Nerven selbst sind aber, zumindest in dem beschriebenen Stadium, nicht eigentlich "krank".

Die beengenden Strukturen im spinalen Bereich werden vermutlich auch nicht immer identisch sein mit Bandscheiben – Protrusionen oder mit einem verstopften Foramen. Inwieweit Bandscheiben sich verändern und Nerven verschieden oder an unterschiedlichen Stellen einengen können, oder ob andere Strukturen
(z. B. degenerative Veränderungen) ursächlich sind, kann nur durch weitere Forschung geklärt
werden.
Auch durch Augmentation hervorgerufene RLS-Symptome (etwa tagsüber) dürften zudem ein ungenaues Bild ergeben, da sie möglicherweise nicht direkt mit der beengenden Situation übereinstimmen.

Nun gibt es auch viele, ursächlich verschiedene RLS-Formen, die tatsächlich keinen Befund in der Wirbelsäule haben, wie etwa die Nervenkompressionen im Beinbereich oder RLS infolge eines Nierenleidens, auch wenn sie von den Patienten ähnlich beschrieben werden.

Als eine hinreichende Diagnose für ein durch Nervenkompression im Wirbelsäulenbereich bedingtes RLS scheint mir aber ein Übereinstimmung von bildgebendem Verfahren (unter Berücksichtigung der Körperlage!) mit der Verlaufsform der PLM gegeben zu sein.

Fragt man nun nach der Ursache für die Entstehung der PLM nach dem auslösenden Reiz, der zu der gestörten, reflektorischen Nervenreaktion führt, so wäre folgende Situation denkbar:
Wird durch die Stellung des Patienten langsam eine vorübergehende Drucksituation ausgelöst, dann wird vermutlich alles, eine betroffene Nervenwurzel umgebende Gewebe, zusammen mit den Blutgefäßen, eingeengt und in der Funktion behindert. Der gesamte Stoffwechsel, auch die Übertragung des Neurotransmitters Dopamin, könnte dadurch gestört werden, wodurch es zu den Parästhesien bis hin zu den abnormen motorischen Reaktionen (PLM) kommen könnte.
Die kurzzeitig von den Symptomen befreiende Wirkung dopaminerger Substanzen scheint hierfür ein Hinweis zu sein. Leider beinhalten aber alle unsere gegenwärtigen Medikamente die Gefahren von Augmentation oder Gewöhnung und damit neue Probleme.

Könnten geeignete Dekompressionsmethoden gefunden werden, würden sie bei allen "Wirbelsäulen – Patienten" (mit "sekundärem" RLS) vermutlich zur Heilung führen. Aber auch alle Möglichkeiten, die Ausbildung oder Weiterleitung der mitunter starken Nervenschmerzen zu verhindern, würden eine weitere, große Hilfe bedeuten.

Meine Ergebnisse basieren weitgehend auf Patientendaten, haben bisher noch sehr persönlichen Charakter und erheben nicht den Anspruch, fehlerfrei zu sein. Ich sehe sie als einen Hinweis für Fachleute, Neurologen und Orthopäden an, die hier beschriebene, früher vermutete und dann verworfene RLS-Ursache in der Wirbelsäule erneut zu überdenken und wissenschaftlich weiter zu verfolgen.

Wie können wir Patienten uns inzwischen weiter helfen? Dazu: Teil "Therapie" 

 

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